DER RIOJA SCHMECKT HERRLICH

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Durstmüdehungrig!

Der Wind, der Wind!
Tag 2: Ainsa – Ordoves – Jaca – Puente de la Reina – Lledena – Tafalla: 202km, 8h, 2.050 Hm, Tagestemperatur zwischen 14° und 34°

Ich bin am Abend in einer Kleinstadt namens Tafalla suedlich von Pamplona abgestiegen und der Hintern tut mir weh. Hier in Spanien essen alle erst ab 21.30h. Obwohl es warm und nett ist, am Hauptplatz zu sitzen und den Kindern beim Herumspielen zuzuschauen, plagt mich der Hunger ziemlich, aber vor «nueve» is nix! Doch ich befinde mich gottlob schon in der Rioja Gegend, da gibts einen guten Wein, und der beruhigt vorerst Hunger und Hintern.

Die heutige Strecke war auch wieder anstrengend…

Heiss und windig in Aragon

Ich bin das intensive Bergfahren in den Alpen gewohnt, da faehrst du einfach hinauf, bis du oben bist, klar? Hier ist es ein ewiges Dahinfahren, einen Huegel hinauf, wieder hinunter, den naechsten wieder hinauf, hinunter, ewig dahin. Der hoechste Pass heut war grad einmal auf 1200m. Es ist wie ewiges Intervalltraining – mit einem schoenen Gruss nach Thalgau!

Jetzt bin ich doch schon die ganze Pyrenäenkette abgefahren – aber Spanien faengt erst ab hier richtig an! Mir schwant dass es noch eine lange Reise wird. Ich bin wirklich ganz einsam unterwegs, fahre lange Strecken talauswaerts ganz allein auf der Strasse, ausser ich muss eine Herde Schafe überholen, die mich zum Absteigen bringen. Ein Stück habe ich den Jakobsweg gekreuzt, bei Puente de la Reina waren drei ebenso einsame Pilger zu Fuß unterwegs, ansonsten keine Menschenseele!

…so vüle Schafalan!

Mein Gewand ist perfekt – nocheinmal danke GORE BIKE WEAR! – habe heute Früh wieder die Ueberwäsche gebraucht, bei strammen 14° beim Wegfahren. Untertags bin ich froh um die Windstopperweste. Und wie! Der Wind kommt immer gegen Mittag auf, daher werde ich heuer zum Frühaufsteher.
Ich glaube ja inzwischen dass Don Quichote gar nicht auf dem Pferd gegen Windmühlen gekämpft hat, sondern dass er mit dem Strassenrad gefahren ist.

Sigi Grabner