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Sigi Grabner

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SIGIS ABENTEUER IN DEN KANTABRISCHEN BERGEN

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Vorsicht!

Neue Freunde

Tag 10: Cangas del Narceo – Belmonte de Miranda – La Plaza – Parque National de Samiedo – Caronga – Pola de la Lena – Mieres de Camino, 156km Bergstaße, 2850 Höhenmeter, 7h50, Tagestemperatur : 17° – 30°, Gesamtstand. 1754km/Euros

Heute bin ich wieder etwas später gestartet – gut geschlafen – und habe glatt vergessen mich gegen die Sonne einzucremen. Sie ist nämlich wieder da und brennt prall auf des Radfahrers Arme, Beine und Nase! Ich hatte sie schon gar nicht mehr auf der Rechnung.

unterwegs auf historischen Römerstrassen

Meine Strecke ging durch das Bergland im Nationalpark Parque National de Samiedo, eine wunderschöne vielfältige Landschaft, sehr wild, verwittert, tolle Felswände für Kletterer, daneben üppigste Vegetation und Mischwälder. Ich konnte heute einige Kilometer aufs Konto sammeln, weil ich lieber die verwinkelten Seitentäler entlangfahre statt auf den geraden Strassenstrecken dahinzupfeifen. Dort wird es mir schnell langweilig. Dabei waren die zwei Berge, die ich heute hinter mir habe, echte Herausforderungen! Der eine knapp 1100m, der andere 1300m hoch, keine nennenswerten Höhenmeter. Das fahren wir in den Alpen ganz locker …ja dachte ich auch. Sie stellten sich als kerzengerade Rampen heraus, mit einer Steigung von 15-20%, und das 8km bzw. 10km lang kerzengerade hinauf! Ich musste die ganze Zeit stehend treten, so unglaublich steil und so unglaublich aggressiv waren diese Kanatabrischen Zwerge! Und schauen so harmlos aus, das täuscht gewaltig. Unterschätzt mir nicht die Kleinen!

Auf der letzten Abfahrt von Pola nach Mieres de Camino sause ich noch schnell ueber eine rote Ampel (war grad so schön im Schwung), und prompt holt mich 200m weiter eine Polizeistreife mit Blaulicht ein und stoppt mich ab. Die «Guardia Civil» will meinen Ausweis, por favor. Ich zeige meinen Pass her, und der Polizist schaut sich ewig lang die vielen Stempel von den vielen Ländern an, die sich in 9 Jahren Weltcup so ansammeln. Er glaubt, ich wäre auch da überall schon mit dem Fahhrad gewesen und klopft mir begeistert auf die Schultern!! Ich kläre ihn auf, aber auch meine Snowboardkarriere begeistert ihn sehr und ich habe einen Freund gefunden.

 

heftige Bergetappe heute!

Spät noch gemütlich lang und gut essen ist spanische Lebensart, und ich genieße das sehr. Ich esse am Abend immer Riesenportionen, die Teller sind quasi leergeschleckt, jede Köchin hat ihre Freude mit mir! So eine Tour wäre ja ohne verstärkte Nahrungsaufnahme ueberhaupt nicht möglich. Daher esse ich auch untertags ständig und kaufe unterwegs regelmäßig Nachschub. Vor den beiden heutigen Pässen habe ich das Wundermittel entdeckt: zwei RedBulls nacheinander samt einer Ladung cacahuettes con miel (Erdnüsse mit Honig), der reinste Turbo.