Menu

Sigi Grabner

close
Sigi Grabner Road to Sochi, Cemetery - Pic: Private

TAG 07: ZEITREISE DURCH TRANSSILVANIEN

Sigi Grabner Road to Sochi, Cemetery - Pic: Private
← Blog

Riding To Sochi

Sigi Grabner Logbuch Tag 07: 04 Mai 2013

Strecke: 210km  ROM: Sebes – Sibiu – Fagaras – Brasov – Sacele

ZEITREISE DURCH TRANSSILVANIEN

Staub und Abgase haben wir gestern genug geschluckt. In der Früh war jeder ein bisschen lädiert von der schlechten Luft, ich auch, bin heiser im Hals wie nach einer harten Nacht mit viel Rauch und Lärm. Deswegen haben wir es heute langsam angehen lassen. Aber wenn wir in Schwung kommen, dann sind es doch wieder über 200km…. Wir fahren den Karpatenbogen entlang nach Südosten, das Gelände ist hügelig und fein dahinzurollen. Am Ende des Tages haben wir 210 km und 1600 Höhenmeter gemacht, nur so beim Auf und Abrollen. Also ein Bergtag heute!

Sigi_Beinlinge HangLoose-Sigi

 

Der Frejn

Gestern Abend habe ich mich mit Martin Freinademetz fein unterhalten. Er ist mit seinem Mortorrad gekommen, wohnt hier in der Nähe. Es war schön, ihn wiederzutreffen, er ist ja auch ein Teil in meiner Geschichte. Er hat hier ein Skigebiet gekauft, organisiert dort die Romaniacs und hat heuer zum erstenmal auch ein Snowboardrennen – Alpin-Parallell  wohlgemerkt – veranstaltet. Weil die Leute das so haben wollen sagt er. Alpinrennen fahren (!!!! Dreizehn Rufezeichen). Sein Sohn Santiago ist inzwischen 12 Jahre alt – Zeit mit einem Alpinsnowboard anzufangen 😉 Martin hat in Rumänien seine neue Heimat gefunden, es geht ihm super. Er ist immer noch ein grader Michl und ein wilder Hund, der in der Systemwelt immer angeeckt ist – hier passt es perfekt! Und er steht zu seinen langen Haaren auch wenn er keine mehr hat.

Sigi_Fren

Bis Sibiu war noch Verkehr, aber mit jedem Meter weiter nach Osten wird er spärlicher und umso schöner wird die Gegend. Mit jedem km fahren wir zurück in der Zeit. Sibiu (Hermannstadt) ist eine alte Siebenbürger Stadt mit wunderschönen, aber verkommenen Handelshäusern.  Man hat erst kürzlich angefangen, sie wieder herzurichten (Europäische Kulturhauptstadt), aber es ist klar, dass es einmal eine richtig reiche Stadt war. Ab hier sind weniger Autos unterwegs, man sieht immer mehr Radfahrer, Fuhrwerke, sogar Fußgänger. Auch immer mehr Hunde streunen am Straßenrand, die meisten beachten uns nicht. Trotzdem heißts aufpassen. Einer ist ganz schwarz mit fast weiße Augen, ich denke natürlich sofort an Graf Dracula. Das berüchtigte Schloß Bran ist nicht weit weg von unserer Strecke.

Dorf

Wir fahren durch kleine Ortschaften, landschaftlich wunderschön, verschlafen und ganz ursprünglich Als ob die Zeit hier stehen geblieben ist. Einmal muß ich eine Notbremsung machen, weil mir eine Gans ins Vorderrad rennt und ich scheuche sie im letzten Moment drüber. Man müsste noch einmal hierherkommen und länger bleiben um alles zu erkundschaften. Vorne sehe ich die schneebedeckten hohen Berge der Karpaten vor. Mit dem Mountainbike gibt es hier sicher ganz tolle Strecken!

Die letzten zwei km Strecke zum Hotel sind abenteuerlich, eine wilde Schotterzufahrt, steil, Schlaglöcher, wir sind am Ende der Welt, Gestrüpp, Gewirr, Gebüsch, Erich und ich fahren vorne und befürchten, gleich in einer wilden Müllkippe zu landen – und voilà da steht eine prachtvolle Hotelanlage vom Feinsten. Diese Gegensätze fallen mir am meisten auf hier. Du siehst die fettesten Panameras mit getönten Scheiben, 200.000 Euro Schlitten, und das Pferdefuhrwerk mit dem zahnlosen Bäuerlein drauf…

GoProBrasov   Pulk_Hügel

In der letzten großen Stadt vor unserem heutigen Quartier, Brasov, verfehlen wir glatt unseren Kameramann samt Begleitbus. Die Kamera war perfekt im Kreisverkehr mitten im Zentrum aufgebaut, Metchi wollte filmen und wie wir eine tolle Poserrunde drehen.  Die Burschen haben 40 Minuten auf uns gewartet, abgepackt und sich Sorgen gemacht. Was passiert ist? Die Stars haben leider die Abzweigung verfehlt, und den direkten Weg zum Hotel genommen. So kam es dass wir – die Radfahrer Stars – heute eine halbe Stunde VOR dem Kamerabus im Hotel waren, sauber geduscht und fertig fürs Dinner. (Das Kamerateam hat beschlossen, ab morgen unseren mitgebrachten Funk einzusetzen).

Männerchor.jpeg    Salut_